Sonntag, 29. Juli 2012

Totenbraut von Nina Blazon

Verlag: Ravensburger Buchverlag

Preis: 16.95€
Seiten: 426
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Inhalt:
Serbien im 18. Jahrhundert: Die vierzehnjährige Jasna wird von ihrem Vater an den reisenden Pferdezüchter Jovan Vucovic verkauft, der einen Gutshof an der Grenze zum Osmanischen Reich besitzt. Dort soll sie seinen Sohn Danilo heiraten und ihm einen Erben schenken. Doch nach der hastig abgehaltenen Hochzeit merkt Jasna schnell, dass mit ihrem Ehemann und dessen Familie etwas nicht stimmt. Zum einen verweigert Danilo sich ihr und spricht nicht mit ihr, schon gar nicht über den geheimnisvollen Tod seiner Mutter. Zum anderen ist die Familie aus dem Dorf verbannt: Sie darf nicht am Gottesdienst teilhaben und es gibt viele widersprüchliche und schaurige Gerüchte; sogar von einem Fluch und Vampir ist die Rede. In ihrer großen Angst und Verzweiflung gibt Jasna nur der junge Holzfäller Duschan Halt und sie verliebt sich in ihn. Während sich die mysteriösen Vorkommnisse häufen -- seltsame Todesfälle, gerissene Schafe und blutige Male an Pferdehälsen -- und die Dorfbewohner immer hysterischer werden, kommt Jasna langsam den dunklen Geheimnissen ihrer neuen Familie auf die Spur.



Cover:

Ja, das Cover. Ich finde es irgendwie nicht besonders gut. Man sieht ein Mädchen, eingehüllt in etwas Rotes und mehr erkennt man auch nicht. Es sagt nichts über den Inhalt aus. Die Schrift in der der Titel geschrieben ist, den finde ich allerdings durchaus passend.



Details und meine Meinung:

Eigentlich ist das Buch wirklich spannend. Jasna ist ein toller Charakter und ihre Geschichte lässt einen mitfühlen und mitzittern. Ihre Familiengeschichte ist bis zum Ende spannend und auch tragisch.
Sie wird von ihrem abgebrühten, eher wenig emotionalem Vater verkauft und soll einen Mann heiraten, den sie nicht kennt. Danilo scheint sie genauso wenig zu mögen wie sie ihn und die Dorfbewohner wollen sie nicht unter sich wissen. Jasna glaubt, von einem Geist oder etwas Ähnlichem verfolgt zu werden. An dieser Stelle fehlte mir bereits die Beziehung zwischen Jasna und Danilo. Überhaupt fehlte mir Danilo. Ich konnte ihn mir nicht einmal vorstellen.
Jasna glaubt die ganze Zeit, dass es so etwas wie Liebe gar nicht gibt und sie fügt sich ihrem Schicksal. 
Andauernd geht es um Aberglaube und Traditionen, mit denen ich mich einfach nicht identifizieren konnte. Ich konnte manches einfach nicht nachvollziehen, aber vielleicht liegt das an meiner Kultur, denn diese neuen Traditionen sind interessant kennenzulernen, mir waren sie einfach zu weit hergeholt und ich bekam keinen Zugang.
Die ganze Zeit hab ich mir immer wieder gedacht: Wie sehen sie aus? Was fühlen sie? Das Anwesen, die Türme, die Pferde; für diese Dinge gibt es exakte Bilder in meinem Kopf aber für die Personen: Nichts! Dabei lese ich doch kein Buch, um Buchstaben und Wörter vor mir zu haben, sondern ich will dabei zusehen, wie sich dich Buchstaben verschieben, wie sie tanzen und mit Magie zu Bildern werden. Bilder, die sich in meinen Kopf brennen und an die ich noch in Jahre denken werde. Das fehlt mir bei diesem Buch einfach.




Fazit:

Nina Blazon gehört wirklich zu meinen Lieblingsautoren, aber bei diesem Buch fehlt mir ihr so besonderer Schreibstil, das Leben hinter den Wörtern, zwischen den Zeilen. Ich hab mir mehr erhofft. Es ist keineswegs schlecht, aber eine Nina Blazon kann aus so einer Geschichte einfach mehr machen.
Ob ich es bereue, es gelesen zu haben? Aug keinen Fall, nein!



Wie würde ich das Buch in einem Satz beschreiben?

Zu viel Aberglaube, zu wenig Gefühe.

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