Samstag, 28. Juli 2012

Nach dem Sommer von Maggie Stiefvater






Verlag: Skript5
Preis: 18,50€
Seiten: 424
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Inhalt:
Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.

Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.

Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied.

Cover:
Das Cover finde ich wirklich sehr gelungen. Auf den ersten Blick erkennt man sofort, das Mädchen, das Herz und den Wolf. Allein das passt. Der Titel des Romans ist, wie ich finde, in einer sehr schönen Schrift geschrieben. Außerdem sind da noch die Äste und die herunterfallenden Blätter, die an den kommenden Winter erinnern und gleichzeitig an das Ende des Sommers, was ja das zentrale Thema der Geschichte ist.

Zitate:
»Er schmeckte kühl, nach Pfefferminz und Winter, doch seine Hände, die sanft in meinem Nacken lagen, versprachen lange Tage und Sommer, die Ewigkeit. Ich fühlte mich benommen, als bekäme ich keine Luft, als würde sie mir geraubt, sobald ich einatmete. Sam lehnte sich auf dem Sofa zurück, nur ein kleines Stück, und zog mich in seinen Schoß, dann beugte er sich über mich und küsste und küsste mich, so zart, als wäre mein Mund eine Blume, deren Blütenblätter er mit einer zu festen Berührung verletzten würde.«

»Genauso war Sam: vergänglich. Ein Blatt – ein Stück Sommer, das sich so lange wie möglich an einem gefrorenen Zweig festklammerte.„Du bist traurigschön“, sagte ich schließlich, ohne ihn dabei anzusehen. „Wie deine Augen. Du bist wie ein Lied, das ich als Kind kannte und dann wieder vergessen habe, bis ich es auf einmal wieder hörte.“«

Schreibstil:
Ich muss ehrlich sagen, dass mich der Schreibstil zu Beginn nicht besonders beeindruckt hat. Aber jetzt denke ich, dass er wirklich gut war, dass ich nur einfach vorher ein Buch gelesen habe, dessen Schreibstil so göttlich war, dass es mehr als ungerecht wäre, ihn mit einem anderen zu vergleichen. Es ist wie in einem Shakespeare-Sonett, wo eine hübsche aber normale Frau mit den Idealvorstellungen verglichen wird und so hässlich wirkt. Einfach ein falscher Maßstab.
Ich denke, an den beiden Zitaten merkt man, dass der Schreibstil mehr als durchschnittlich ist und dass man das auch würdigen sollte!

Charaktere:
Die Protagonisten des Romans sind gut gelungen, abwechslungsreich, vielschichtig, tiefgründig und nicht so schnell durchschaubar. Sam ist nicht der typische Romanheld und doch liebenswürdig.
Junge und Mädchen tauschen die Rollen, was wirklich spannend ist: Sam ist der musikalische Bücherliebhaber, des Songs schreibt und Gedichte liest, während Grace die eher realistisch ist und mehr Sachbücher in ihrem Bücherregal stehen hat. Trotzdem passen die beiden gut zusammen!
Was mir allerdings ein wenig gefehlt hat war die Darstellung der Nebencharaktere. Die kam mir einfach zu kurz.

Details:
Als ich anfing das Buch zu lesen, hatte ich verdammt hohe Erwartungen, die einfach nicht erfüllt wurden und was mich zuerst enttäuschte. Doch dann merkte ich, dass ich nicht zu hohe, sondern einfach falsche Erwartungen hatte und dass es sich keinesfalls um ein schlechtes Buch handelt. Eigentlich ist es sogar ein ziemlich gutes, in dem auch die Magie nicht fehlt. Zum Ende hin wurde die Geschichte immer besser und spannender, die Figuren gewannen an mehr Tiefe und Vergangenheit und ich bekam immer mehr Spaß am Lesen. Deswegen war das nächste Buch, das ich las, auch direkt die Fortsetzung „Ruht das Licht“.
Und das Ende war einfach wunderbar, auch wenn es einiges nur skizzierte und ich zuerst darüber nachdenken musste, bevor ich es verstand. Aber Nachdenken zu müssen ist ja nun wirklich nichts Negatives!

PS: Zum Titel kann ich nur sagen: Wie die Faust aufs Auge!

Fazit:
Ein tolles Buch, eine tolle Geschichte, die am Ende doch noch eine wunderschöne Wendung mit und den Fortsetzungsroman zu einem Muss macht.

Wie würdest du das Buch in einem Satz beschreiben?
Eine andere Werwolfgeschichte, die durchaus lesenswert ist.

Punkte:
4,3/5

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