Montag, 21. Juli 2014

Vollstrecker der Königin: Das grüne Tuch von Angelika Diem






Verlag: Machandel Verlag
Preis: 9,90€
Seitenanzahl: 244
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Inhalt: 
Mit fast dreizehn Jahren setzte sich Caitlynn zum ersten Mal gegen das selbstherrliche Charisma ihres gräflichen Vaters zur Wehr. Was geschah in den Jahren danach bis zu jenem grausamen Mord auf Schloss Baeldin? Das Grüne Tuch Caitlynns Wunsch, sich im Schwarzen Turm zur Vollstreckerin ausbilden zu lassen, wird von ihren Elterngezielt sabotiert. Da sie sich durch ihr Charisma als unbrauchbar für den Heiratshandel erweist, beschließt ihre Mutter Caitlynn dorthin zu „entsorgen“, wo sie gezwungen sein wird, einen völlig anderen Weg einzuschlagen. Halbe Hand Als Caitlynns Großmutter Melana sich weigert, dem Fürsten zu Faelin als Heilerin beizustehen, entführen seine Untergebenen kurzerhand die sechzehnjährige Caitlynn, um die alte Meisterin-der-Heilkunst gefügig zu machen. Als „Gast“ des Fürsten kommt die neugierige Caitlynn rasch dahinter, dass es hinter Faelins goldener Fassade gärt und das nicht nur wegen der rätselhaften Krankheit des Fürsten, an der selbst einer der besten Heiler des Reiches sich schon die Zähne ausgebissen hat. Schmerztrinker Im Sommer nach ihrem siebzenten Geburtstag lernt Caitlynn auf dem Festmarkt bei Gelbried den sympathischen “Einsiedler” Alban kennen. Während sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühlt, ballen sich schwere Wolken über Gelbried zusammen. Zwischen den Dorfbewohnern und den Siedlern aus dem Inneren Aschenwald, die auf dem Markt ihre Waren feilbieten, häufen sich Feindseligkeiten. Noch bevor die ersten Himmelsfeuerräder fallen, verdichten sich die Zeichen, dass sich hier mehr entladen wird als nur ein heftiges Sommergewitter.

Der erste Satz:
„Lynna, lass das!“
Details und meine Meinung:
Die Fortsetzung von „Der Baeldin-Mord“ hält gleich drei neue Geschichten über die mittlerweile dreizehnjährige Caitlynn. Ihre Geschichte beginnt mit „Das Grüne Tuch“. Der Schauplatz ist ein völlig neuer und auch die Charaktere wechseln, was mich wirklich positiv überrascht hat, denn mit den neuen konnte ich mich viel besser identifizieren und fand sie auch einfach viel sympathischer. An neuem Ort und von neuen Menschen entgegen, in denen sie eine richtige Familie findet, lernt sie den Beruf der Heilerin kennen. Das wird ihr in „Halbe Hand“ zum Verhängnis, denn sie wird entführt, um dem Fürsten zu Faelin zu helfen und wird dabei als Druckmittel benutzt, doch gemeinsam mit ihrer Großmutter deckt Caitlynn die mysteriöse Krankheit auf. Die dritte Geschichte, „Schmerztrinker“, zeigt eine völlig neue Seite. Diese Geschichte gefiel mir mit Abstand am besten, vielleicht auch weil der sympathische und doch seltsame Alban auftaucht. Gemeinsam mit ihm hilft Caitlynn dabei, die Feindseligkeiten zwischen den Dorfbewohnern zu beseitigen und ein Verbrechen aufzudecken.
Mir gefiel dieses Buch ein klein wenig besser als der erste Teil, der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und die Dialoge sind realistisch. Die Idee aus dem ersten Buch wurde fortgesetzt und die Welt vergrößert. Mir gefiel die dritte Geschichte am besten, weil ich mir in dieser die Schauplätze am besten vorstellen konnte und die Feuerräder mich einfach fasziniert haben. Ebenso hat mir die Beziehung zwischen Caitlynn und Alban gefallen, die ein wenig Schwung in die Handlung gebracht hat.
Ich für meinen Teil möchte auf jeden Fall mehr von Caitlynns Geschichte erfahren und dabei sein, wenn sie die nächsten Abenteuer erlebt und vielleicht irgendwann doch ihren Traum erfüllen kann, Vollstreckerin zu werden.

Fazit:
Ein kurzes, leicht zu lesendes Buch, das den Leser in eine fantastische Welt entführt, dabei jedoch nicht allzu tief geht. Für Fans des ersten Buches auf jeden Fall eine Empfehlung, allen anderen empfehle ich mit dem ersten Teil anzufangen.

Tipp: Das Büchlein passt mit seinen 244 Seiten perfekt auch ins Handgepäck!

Und an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Autorin bedanken, für die Bereitstellung des Leseexemplares!

Montag, 21. April 2014

Die Bestimmung: Letzte Entscheidung von Veronica Roth

Verlag: cbt
Preis: 17,99€
Seitenanzahl: 512
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Inhalt: 
Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht.



Der erste Satz:
Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquatier der Ken auf und ab, ihre Worte hallen mir noch in den Ohren.
Details und meine Meinung:
Schon der erste Teil hat mich in seinen Bann gezogen und nachdem ich es endlich geschafft hatte, mir den Zweiten zu besorgen, habe ich den Dritten schon vor dem Ende bestellt.
Ich denke, dass die, die diesen Teil lesen, Tris und Four kennen und lieben, deswegen möchte ich gar nicht auf den Inhalt eingehen.
Bereits im zweiten Teil gab es oft Streit zwischen den beiden und bei zwei so großen, starken Persönlichkeiten bleibt das natürlich auch im letzten Teil nicht aus. Mir ist nur aufgefallen, wie gut Veronica Roth die beiden streiten lässt, mit Gefühl und Tiefe und stichfesten Argumenten, dabei ihre Vorgeschichte nicht außer Acht lässt und obwohl ich mich dabei gefühlt habe, als hätte ich mit ihnen Streit, hat mich dieses intensive Leseerlebnis gefreut.

Und ich denke, du bist immer noch der Einzige, der scharf genug geschliffen ist, um mich zu schärfen. -365
Die Gedanken und Gefühle der beiden sind so nachvollziehbar (da Four und Tris sich als Erzähler jetzt abwechseln), ich habe mich gefühlt als wären es meine eigenen. Selten hat mich ein Buch auf so vielen verschiedenen Ebenen berührt. Es gab Seiten, auf denen habe ich Veronica Roth gehasst, ich habe sie geliebt, ich habe Tris und Four geliebt, sie als perfektes Paar gesehen und war gleichzeitig eifersüchtig auf Tris. Ich habe Caleb verabscheut und Fours Schuldgefühle gespürt. Und ich habe bitterlich geweint.

Meine Selbstbeherrschung wird sich in Luft auflösen, und das in fünf, vier, drei... -407
Obwohl mich die ganzen Kommentare über Allegiant auf ein solches Ende vorbereitet haben, hab ich bis zum Ende gehofft dass es nicht so kommt, dass es am Ende doch noch ein glückliches Ende gibt, aber ich muss auch gestehen, dass ein glückliches Ende nicht hätte passender sein können als dieses.
Jeder Charakter ist ein Teil von mir geworden und jeder Verlust tat mir weh. Veronica Roth hat nicht einfach nur eine neue Welt geschaffen, sondern Figuren, die nicht einfach nur gut oder böse sind. Sie werden angetrieben von Ängsten oder Visionen oder Liebe, treffen Entscheidungen und müssen mit den Folgen leben und versuchen immer, das Beste daraus zu machen. So weh mir das Ende tut, so traurig der Abschied ist, so dankbar bin ich für diese drei wunderbaren Bücher, die mich nicht nur berührt haben, sondern die mein Denken auch verändert haben.

Nämlich dass alle Menschen in ihrem Inneren etwas Böses tragen und dass der erste Schritt, jemanden zu lieben, darin besteht, das gleiche Böse in sich selbst zu erkennen, sodass man es dem anderen verzeihen kann. -363
Ich habe festgestellt, dass ich mutig sein möchte und selbstlos und intelligent und ehrlich und freundlich.

Fazit:
Seid tapfer. Auch wenn es vielleicht nicht so scheint, am Ende lohnt sich der Schmerz.





Es gibt so viele Möglichkeiten, in dieser Welt tapfer zu sein. Manchmal bedeutet Tapferkeit, sein Leben für etwas zu geben, das größer ist als man selbst, manchmal auch für eine andere Person. Manchmal bedeutet es, alles Vertraute hinter sich zu lassen und jeden, den man je geliebt hat, um einer größeren Sache willen aufzugeben.
Aber manchmal bedeutet es das nicht.Manchmal geht es einfach nur darum, die Zähne zusammenzubeißen, Tag für Tag seine Arbeit zu verrichten und Schritt für Schritt in ein besseres Leben zu gehen..Das ist die Tapferkeit, die ich jetzt brauche.

Mittwoch, 19. März 2014

Dein für immer von Becca Fitzpatrick

Verlag: page&turner
Preis: 16,99€
Seitenanzahl: 448
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Inhalt: 
Nora und Patch haben schon viele schwierige Situationen gemeistert, aber nun hat ihr Schicksal sie zu einem unüberwindlichen Hindernis geführt: Nora wurde dazu gezwungen, die Nephilim in einen Kampf gegen ihre Erzfeinde, die gefallenen Engel, zu führen. Doch obwohl Patch ebenfalls ein gefallener Engel ist, will Nora ihre Liebe zu ihm nicht aufgeben. Mit aller Macht versucht sie, die Nephilim zu beruhigen und den ultimativen Kampf der beiden verfeindeten Lager zu verhindern. Aber die Aufgabe ist schier unlösbar, zumal ihre Feinde sich sogar in ihren eigenen Reihen befinden. Nora droht alles zu verlieren. In einem letzten verzweifelten Versuch setzt sie alles auf eine Karte – und wird unaufhaltsam hineingezogen in einen uralten Kampf zwischen Gut und Böse, Leben und Tod

Der erste Satz:
Scott glaubte nicht an Geister.
Details und meine Meinung:
Endlich ist es da, das langersehnte letzte Buch von Nora und Patch. Da ich davon ausgehe, dass jeder, der an diesem Buch interessiert ist, zuerst die drei Vorgänger liest, werde ich an dieser Stelle gar nicht groß auf die Vorgeschichte eingehen. Nur eins: Lest es, Leute!
Die „Engel der Nacht“-Saga ist in den letzten drei Jahren zu meiner Lieblingsserie geworden, was einen Großteil an Patch liegt.
Auch in diesem vierten Teil folgt ein Ereignis dem anderen, die Handlung geht Schlag auf Schlag voran und während man als Leser denkt, man habe den Plot durchschaut, wendet sich das Blatt und plötzlich ist jemand ganz anderes der Übeltäter. Was bleibt: Nora. Sie ist immer noch die Gleiche, wie wir sie in Band Eins vor drei Jahren kennengelernt haben, und das obwohl sie sich durchaus weiterentwickelt hat. Außerdem ist sie jetzt ein Nephilim.
Patch lockert die Geschichte mit seinem sexy Auftreten und seinen typischen Sprüchen wie gewohnt auf, wobei ich mir mehr von seinem Humor gewünscht hätte. Die Stellen, die ich mir diesmal wieder markiert habe, sind in diesem Buch rar. Ich muss zugeben, es gab einen Teil im Buch, als ich Patch wirklich nicht vertrauen konnte. Ich hatte einfach das Gefühl, dass irgendetwas gewaltig falsch läuft und dann bestätigt Dante das auch noch! Ich war geschockt! Und dann war die Aufregung doch umsonst und Patch hat Nora und mir wieder einmal gezeigt, dass er es ernst meint.
Sein Mund, heiß und draufgängerisch, traf auf meinen. Alles Spielerische war von ihm abgefallen, und er küsste mich mit dem ihm eigenen schwarzen Feuer, tief und besitzergreifend. Er verschlang meinen Körper, meine Seele und legte jede Vorstellung, die ich zuvor gehabt haben mochte, wie es ist, geküsst zu werden, in Schutt und Asche .-389
Das Buch begann spannend, hatte im Mittelteil einen kleinen Hänger und nahm zum Ende hin wieder rasant Fahrt auf, wo es in Spannung gipfelt. Was folgt ist ein würdiges Ende, das keinen Zweifel daran lässt, dass Nora und Patch nicht füreinander geschaffen sind.
Viel mehr Worte möchte ich über das Buch gar nicht verlieren. Es hat mich mitgerissen, stellt seine Vorgänger aber nicht in den Schatten. Für mich hat die Geschichte ein wenig abgebaut, sie gehört dennoch zu meinen absoluten Lieblingen und Must-Reads. Alle vier zusammen sehen jetzt hinreißend in meinem Regal aus und ich bin mir sicher, dass ich sie noch mehr als einmal verschlingen werde.
Eins noch: Ein schöneres Ende für Nora und Patch hätte ich mir nicht wünschen können. Es ist perfekt!

Fazit:
4,9 Punkte. Wunderbar romantisch. Unglaublich spannend. Ein klein wenig mehr Patch hätte mich gefreut.


Donnerstag, 13. Februar 2014

Die Jäger des Lichts von Andrew Fukuda

Verlag: Ravensburger Buchverlag
Preis: 16,99€
Seitenanzahl: 480
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Inhalt: 
Gene und seine Freunde sind auf der Flucht. Sie haben nur eine Chance, den Jägern zu entkommen: den Fluss. Doch ihr kleines Boot kann dem reißenden Strom kaum standhalten und am Ufer lauern die Feinde. Die Gefährten rasen auf einen Wasserfall zu. Auf der anderen Seite, so sagt die Legende, haben die letzten Menschen eine Festung errichtet. Aber auch dort ist niemand sicher...



Der erste Satz:

Wir dachten, wir wären sie endlich los, doch wir haben uns geirrt.

Details und meine Meinung:Die Jäger des Lichts ist der Nachfolger von Die Jäger der Nacht. Der erste Teil endet mit dem Antritt der Reise, dort, wo der zweite Teil anfängt.
Die Vorgeschichte wird im laufe des Buches angerissen, aber ohne Details und eher wenig befriedigend zusammengefasst. Das erste Buch zu lesen, bevor man sich dem Zweiten widmet, wäre empfehlenswert.
Die Idee, die der Autor mit seinem Buch zum Leben erweckt, konnte mich fesseln. Die Orte sind in meinem Kopf zur Wirklichkeit geworden, was ich über die Charaktere leider nicht sagen kann. Ihre Beschreibung fiel mir zu knapp oder zu allgemein aus. Ich konnte mir einfach kein Bild von ihnen machen. Genauso geht es mir mit den Jägern, die für mich nur schattenhafte Umrisse waren. Ich weiß nicht, ob sie wie Menschen aussehen oder eher wie Tiere, für mich war nicht einmal deutlich, ob sie auf zwei oder vier Beinen laufen. Das zieht die Bewertung des Buches in meinen Augen erheblich nach unten.
Diese schattenhafte Beschreibung reicht allerdings aus, das ich mich vor ihnen gegruselt habe, oder genau das ist beabsichtigt gewesen!
Gene ist für mich ein guter Protagonist, aber kam mir auch nicht besonders besonders vor. Und die Gruppe der Kinder kommt in meinen Augen viel zu kurz.
Die Handlung schreitet rasant voran und bringt die ein oder andere spektakuläre Wendung mit sich, mit der ich nicht gerechnet habe. Auch die Kampfszenen haben mir gefallen, da sie mit sehr viel Strategie durchdacht sind.
Der Schreibstil war meiner Meinung nach sachlich und wenig emotional. Auch wenn das jetzt wie ein Vorurteil klingen mag, und so denke ich überhaupt nicht, merkte ich, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde (es gibt unendlich viele Autoren die mehr Gefühl in ihre Sätze einfließen lassen als eine andere Autorin, aber dieser Gedanke ging mir beim Lesen durch den Kopf).
Das Ende bleibt zwar offen, lässt einen aber nicht völlig hilflos zurück, denn eine recht große Offenbarung lässt den Leser kurz den Atem anhalten. Durch diese wird die Handlung in sich schlüssig, ohne das Vor- oder Folgeband nötig sind.

Fazit:
2,5/5 Punkten.
So richtig überzeugen konnte mich das Buch trotz Spannung und guter Idee nicht. Dafür hat mir auch einfach das Gefühl gefehlt. Für mich also eine mittelmäßige Dystopie, der der Kick fehlt und das gewisse Etwas.


An dieser Stelle vielen vielen Dank an den Ravensburger Buchverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Donnerstag, 23. Januar 2014

Angelfall: Fürchtet euch nicht von Susann Ee




Verlag: Heyne fliegt
Preis: 12,99€
Seitenanzahl: 400
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Inhalt:
Die Engel sind auf die Erde gekommen, doch sie haben nicht Frieden und Freude, sondern Elend und Zerstörung mit sich gebracht: Weltweit liegen die Städte in Trümmern, und die Menschen trauen sich vor Angst kaum noch auf die Straße. Als eine Gruppe Engel die kleine Schwester von Penryn entführt, haben sie sich jedoch mit der Falschen angelegt. Die Siebzehnjährige zieht los zum Hauptquartier der Engel, um ihre Schwester zu befreien. Aber dafür braucht sie Hilfe – und die kommt ausgerechnet von Raffe, einem flügellosen Engel ...

Der erste Satz:
Auch wenn es ironisch klingt: Seit den Angriffen sind die Sonnenuntergänge herrlich.
Details und meine Meinung:
Penryns Leben war schon alles andere als normal, bevor die Engel die Apokalypse eingeläutet haben. Ihre Mutter ist geisteskrank, ihre Schwester im Rollstuhl und ihr Vater längst über alle Berge.
Jetzt herrscht seit Monaten Chaos auf der Erde, Banden regieren die Straßen und Penryn und ihre Familie sind ständig auf der Flucht.
Und dann werden sie am helllichten Tag Zeuge eines Kampfes zwischen einer Gruppe Engeln. Der Einzelgänger wird überwältigt und seine Flügel werden abgeschlagen. Penryn schafft es, ihm sein Schwert zuzuwerfen, das sie eigentlich gar nicht hätte hochheben können und als Rache dafür nimmt einer der in die Flucht geschlagenen Engel ihre Schwester mit, während sie mit dem blutenden Engel ohne Flügel zurückbleibt und sie erkennt, dass er ihre einzige Chance ist, ihre Schwester zu finden. Also rettet sie ihm das Leben.
Susann Ee fackelt nicht lange, der Einstieg in die Geschichte ist rasant und blutig (aber nicht ekelhaft). Während der Leser die neue Welt kennenlernt, kämpft Penryn mit ihren Zweifeln und Sorgen. Sie versucht, der verletzten, sterbenden Engel unter Druck zu setzten, doch da hat sie die Rechnung ohne Raffe gemacht. Dieser ist überheblich und arrogant, wie man es von einem Engel erwartet, sieht aus wie ein griechischer Gott und beweist Humor. Mich hat er zum Schmunzeln gebracht!
In dem langen Augenblick, in dem die Anwesenden registrieren, was da gerade passiert, sehe ich, wie der Engel die Augen zum Himmel verdreht, wie ein Teenager, der gerade Zeuge von etwas unglaublich Uncoolem geworden ist. -S.71
Penryn zeigt, dass sie auf sich selbst aufpassen kann, sie beweist Stärke und Kampfgeist, kann sich aber genauso in der Dunkelheit fürchten und sich an Raffe hängen, nur um nicht allein zu sein. Sie ist stur und voreilig, verliert ihr Ziel, nämlich ihre Schwester zu retten, keine einzige Sekunde aus den Augen und erweckte das Buch mit ihrem Charakter zum Leben.
Die Geschichte um den Krieg der Menschen und der Engel und dem Bürgerkrieg der Engeln untereinander wird angerissen, bleibt am Ende jedoch noch sehr vage. Viel Platz für Vermutungen. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Fakten gewünscht, aber da Glaubensfragen oft umstritten sind, ist es ein heikles Thema. Für mich hätte die Autorin dennoch mehr hineininterpretieren können in Bibelszenen, aber ich hoffe einfach, dass genau das noch in den beiden Folgebänden kommt.
Es wird auf jeden Fall viel gekämpft und für mich waren die Kampfszenen nicht zu brutal, sondern gut vorstellbar und passend zu der etwas düsteren Atmosphäre. Auch wenn einige Dinge fremdartig waren.
Sie beißt den Engel in den Hals und zerrt daran, wie es ein Hund mit seinem Knochen machen würde […] und spuckt einen blutigen Brocken aus. -S. 347
Raffes abweisendes Verhalten verleiht der Beziehung der beiden eine kühle Distanz. Aber Engel und Menschen dürfen sowieso nicht zusammen sein, ob er sie leiden kann oder nicht. Also konzentriert Penryn sich voll und ganz auf die Rettung ihrer Schwester, darauf, so viele Informationen wie möglich aus den Engeln herauszubekommen und dabei auch noch auf ihre Mutter aufzupassen.

Fazit:
4,5/5 Punkten. Mich hat das Buch nicht mehr losgelassen. Ich bin hellauf begeistert und auch wenn ich mir etwas mehr Konkretheit und Tiefgang gewünscht hätte, fesselte mich die Geschichte von der ersten bis zu letzten Seite. Das Thema ist nichts Neues, dafür die Umsetzung und die Details, die das Buch für mich großartig machen. Ich freue mich auf den zweiten Teil!

Wie würdest du das Buch in einem Satz beschreiben?
Trotz kleine Abzüge klares Lieblingsbuch.

Montag, 30. Dezember 2013

Sternenschimmer von Kim Winter


Verlag: planet girl
Preis: 16,95€
Seitenanzahl: 576
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Inhalt:
Ob die Sterne wussten, dass diese Nacht Mias Leben verändern würde? 
Sie erleuchteten den ganzen Himmel, als Iason mit den anderen Flüchtlingen auf der Erde landete. Jetzt steht er vor ihr. Eine dunkle Stille geht von ihm aus, doch seine graublauen Augen scheinen ins Innerste von Mia zu blicken. Augen mit der Anziehungskraft eines schwarzen Lochs. Augen, in die sie hineinfällt. Sie lassen Mia vergessen, dass es eigentlich nicht sein kann: eine überirdische Liebe, die Welten überbrücken muss. Und jeder Tag, der vergeht, bringt den endgültigen Abschied näher. Denn Iason ist nur Gast auf der Erde. Auf seinem Heimatplaneten Loduun herrscht Krieg und Iason ist als Wächter vorbestimmt, sein Volk zu beschützen.

Der erste Satz:
Mich selbst aber ergriff eine merkwürdige innere Ruhe, während ich die Lider senkte und Abschied nahm.

Details und meine Meinung:Das Buch glitzert!
Obwohl ich eigentlich weder auf Rosa noch auf Glitzer stehe, sieht Sternenschimmer so wundervoll aus. Wenn ich es in den Händen halte, merke ich, dass es wirklich etwas besonderes ist. Das zeigt auch die liebevolle Gestaltung.
Die Erde ist zwar eine andere als unsere heutige, aber immer wieder finden sich Parallelen, es wird über Vergangenes gesprochen und dadurch wirkt diese Zukunftserde schnell vertraut, auch wenn man sich an Flugschiffe und eine Kuppel über der Stadt gewöhnen muss.
Mia ist eine wirklich sehr, sehr sympathische Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt und mit der man genauso leidet.
Iason wirkt am Anfang abweisend, aber er muss sich auch erst einmal auf der Erde zurecht finden. Nach und nach kommen Mia und er sich näher und Mia erfährt von seiner Andersartigkeit, denn da ist nur das blaue Leuchten, das ihn umgibt sondern auch telekinetische Kräfte. Er wird immer sympathischer und ergänzt Mia perfekt.

Und ich schwebte, schwebte in eine andere Welt, eine Welt, die nur uns beiden gehörte. In der alles möglich war, solange wir nur daran glaubten. Bis hin zu einem Ort, an dem die Liebe stärker schien als das Leben. -S. 379
Sternschimmer lehrt, dass Anders nicht gleich schlecht bedeutet. Es erzählt vom Sinn des Lebens und von Liebe, den Versuch, die zu beschützen, die man liebt und um Ehrlichkeit. Es spielt vor schönen Kulissen und Kim Winter schafft es, Orte und Personen zum Leben zu erwecken. Als Leser fühlt man sich, als wäre man selbst im Haus am Tulpenweg oder am Strand, während die tosenden Wellen den Sand aufwirbeln.
Mias Gedankengänge sich super nachvollziehbar, der Schreibstil einfach nur schön. Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt und nicht wieder losgelassen. Dafür gibt es die volle Punktzahl, mehr kann ich nicht sagen.

5/5 Punkten.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Wir in drei Worten von Mhairi McFarlane




Verlag: Knaur
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 495
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Inhalt:
Rachel und Ben.
Zu Unizeiten waren sie unzertrennlich. Beste Kumpels waren sie. Die Welt konnte ihnen nichts anhaben. Doch in der Nacht vor der Abschlussfeier ist etwas passiert. Seitdem haben sie sich nicht mehr gesehen. Zehn Jahre und 781 erfolglose Google-Suchen später stehen sie sich unerwartet gegenüber.




Der erste Satz:

„Verdammter Mist, so ein Pech...“
Details und meine Meinung:
Rachel und Ben haben sich am ersten Tag an der Uni kennengelernt und auch wenn es für beide keine Liebe auf den ersten Blick war, so war es doch von Anfang an Vertrautheit. Die nächsten drei Jahre waren sie unzertrennlich, hatten ihren eigenen „Club“ in dem nur sie willkommen waren. Doch Ben beginnt eine Weltreise nach dem Studium und Rachel wird Journalistin. Sie sehen sich zehn Jahre lang nicht und eine mehr oder weniger zufällig Begegnung führt sie wieder zusammen.
Aber die Zeit hat einiges verändert. Ben ist verheiratet und Rachel nach dreizehn Jahren das erste Mal wieder Single, nachdem ihre Hochzeit geplatzt ist. Ihr Drama, das damals einfach aufhörte, geht weiter.
Was dann geschah, schien sich in Zeitlupe abzuspielen, und es war nicht der heißersehnte, vom Glitzern einer Discokugel bespiegelte Filmkuss, gefolgt von dem Satz „Lieber Leser, ich habe ihn geheiratet.“ Und Abspann. 
Rachel ist die liebenswerte Protagonistin der Geschichte, die mit einigen Problemen des Alltags kämpfen muss. Ekelhafte Kollegen, die Vergangenheit, die einen einholt, eine geplatzte Verlobung, Krisen im Job und Selbstfindung sind die Dinge, mit denen Rachel in ihrer Geschichte konfrontiert wird und denen sie sich stellen muss.
Die Autorin macht jeden einzelnen Charakter zu einem Unikat, von dem einer liebenswürdiger ist als ein anderer, der eine Unruhe stiftet und Ärger bereitet, ein anderer Halt gibt in dem ganzen Chaos der Gefühle.
Da gibt es nur ein Problem: Ich habe mir in all den Jahren niemanden vorstellen können, mit dem ich lieber alt und senil werden und sterben würde als mit Ben.
Witzige Dialoge zaubern dem Leser ein Lächeln ins Gesicht, Zweifel und Ernsthaftigkeit treiben einem die Tränen in die Augen. So realistisch geschrieben fängt McFarlane den Zauber des Lebens ein und dabei kommt sie völlig ohne Magie aus. Ihr Stil ist schön, lässt sich leicht und flüssig lesen, hat durchaus Bezug zur Realität und ist mit Witzen aufgelockert worden, die aktuelle Themen behandeln und Rachel als Menschen mit einem wunderbaren Humor auszeichnen. Ebenso Ben, der ihren Humor teilt.
Die Vergangenheit und Gegenwart werden durch Rückblicke miteinander verbunden und im Laufe der Geschichte immer weiter miteinander verflochten, bis der Zusammenhang am Ende vollkommen klar wird.
Bereits zu Anfang wird das Besondere der Beziehung von Rachel und Ben hervorgehoben und ihre Geschichte hat mich bezaubern können. Sie war eine willkommene Abwechslung zu dem was ich sonst lese. Im Vergleich zu anderen Büchern konnte mich „Wir in drei Worten“ nicht wegen der Spannung und den dramatischen Wendungen in seinen Bann ziehen, aber irgendwo zwischen Rachels Zweifeln und Bens Entscheidungen haben mich die beiden in ihre Welt entführt und mich am Ende doch zutiefst berührt.

Fazit:
4/5 Punkten. Rachel und Ben gehören einfach zusammen. Trotz ihrer Fehler, Ängste und Zweifel merkt man als Leser, dass sie etwas wichtiges verbindet: Das, von dem ich hoffe, dass es sie wirklich gibt. Liebe.